In Großschadenslagen, wie dem Hochwasser im Ahrtal, sind Bereitstellungsräume ein wesentlicher Bestandteil des Einsatzgeschehens. Sie dienen dazu, dass Einheiten, die neu in den Einsatz kommen, eine zentrale Stelle anfahren können. Dort werden die Einsatzkräfte erfasst, der Einsatzleitung gemeldet und dann entsprechend des Bedarfs und der Qualifikationen auf Einsatzabschnitte zugeteilt.
Ebenso sind Bereitstellungsräume der Ort, an dem die Helfer ihr Basislager aufschlagen.
Bei größeren Einsätzen gibt es ebenfalls die Möglichkeit, neue Einsatzkleidung zu erhalten oder verschmutze Kleidung reinigen zu lassen. Zudem steht dort eine Werkstatt zur Instandhaltung und Reparatur von Material und Fahrzeugen zur Verfügung. Wesentlicher Bestandteil eines Bereitstellungsraums ist der Meldekopf.
Der Meldekopf ist die erste Anlaufstelle für alle Einheiten im Bereitstellungsraum. Neue Einheiten melden sich am Meldekopf an. Der Meldekopf erfasst die Einheiten, deren Ausstattung, Stärke und Qualifikationen und prüft deren Einsatzaufträge. Abrückende Einheiten melden am Meldekopf, ob diese nur über Tage an einer Einsatzstelle sind, oder ob sie die Heimfahrt antreten. Die so gesammelten Informationen werden vom Meldekopf in die Einsatzleitung übermittelt, so dass diese ein Gesamtbild über die am Einsatz beteiligten Kräfte haben.
Für die Flutkatastrophe im Ahrtal betreibt das THW seit dem 18.Juli einen Bereitstellungsraum am Nürburgring für Kräfte von THW, Feuerwehr, Bundeswehr, Deutschem Rotem Kreuz oder Polizei. Zu Spitzenzeiten waren hier mehr als 4900 Einsatzkräfte untergebracht. Aktuell hat der Bereitstellungsraum noch eine Kapazität für mehr als 500 Kräfte.
Es waren vier Helfer aus dem THW OV Weinsberg im Einsatz. Gemeinsam mit zwei Helfern aus dem OV Schwäbisch-Gmünd haben diese den Meldekopf im Bereitstellungsraum betrieben. Der Betrieb wurde von 6 bis 24 Uhr im Zweischicht-System aufrecht erhalten. Neben den originären Aufgaben im Meldekopf waren die Helfer auch an anderen Stellen tätig. Da einer der Helfer auch Baufachberater ist, wurde dieser regelmäßig zur Unterstützung innerhalb des Camps, aber auch vor Ort im Ahrtal angefordert. Ebenso wurde die Drohne des THW Weinsberg genutzt, um alle 48 Stunden ein neues Gesamtbild des Bereitstellungsraums zu erzeugen. Hierfür wurden ca. 180 Einzelbilder zu einem großen, detailreichen Gesamtbild zusammengesetzt.
