Weinsberg,

Der Stützpunkt Weinsberg wird Ortsverband und kommt durch eine Übung zum Einsatz

Zahlreiche Zuschauer hatten sich am Samstagnachmittag auf der Hummelwiese in der Talaue des Stadtseebachs beim Durchgangslager eingefunden um zu sehen, was da unter der Bezeichnung „Katastrophen-Einsatz-Übung“ geschehen sollte. Ein Verkehrsflugzeug soll abstürzen.

Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, Freiwillige Feuerwehr und die Landespolizei werden in Zusammenarbeit das Notwendige tun. Ein weithin hörbarer Knall markierte den Aufschlag des abstürzenden Flugzeugs. überall verstreut auf der Wiese, den Wegen, sogar auf den Dächern der Lagerbaracken lagen die Verletzten und Toten verstreut. Flügel der Maschine, brennende Tanks und der Rumpf, durch einen alten Personenkraftwagen markiert, qualmten in meterhohen Flammen und gaben ein eindrucksvolles Bild der „Katastrophe". Mit Blaulicht und Martinshorn kam schon nach 4 Minuten die Landespolizei an. Durch Lautsprecher hatte sie in wenigen Minuten das Feld von Zuschauern geräumt. Die Feuerwehr benötigte nur 7 Minuten, bis die Löschung der brennenden Teile begann. Dabei wurde die Löschung mit Trockenpulver und im Sprühverfahren vorgeführt. Inzwischen hatte das Technische Hilfswerk begonnen, gemein­ sam mit dem Roten Kreuz die Verletzten zu bergen und eine Behelfsbrücke über den Stadtseebach zu schlagen. Alles ging wie am Schnürchen, die Bauzeit betrug nur 10 Minuten, dann konnte schon der erste Fußgänger passieren. Inzwischen war auch ein Fahrzeug des Techn. Hilfswerks aus Heilbronn eingetroffen und verlegte eine Fernsprechleitung. Nach weniger als einer Viertelstunde kamen auch drei Krankentransportwagen des DRK Heilbronn. In einer Baracke war ein Feldlazarett eingerichtet, in dem die Verletzten betreut wurden. Nach einer knappen Stunde war die Übung beendet.

Das Fehlen der im Umbau befindlichen Hildthalle erwies sich als besonders schmerzlich. Die gemeinsam übenden Organisationen hätten sich anschließend auch gemeinsam über ihre Erfahrungen besprechen wollen, so mußte man dies getrennt tun.

Das neue Heim des Techn. Hilfswerks war festlich geschmückt und die Tische gedeckt. Der Ortsbeauftragte Hans Rupp wurde in seine Arbeit eingeführt und ihm die Ernennungsurkunde überreicht. Der Landesbeauftragte für Baden-Württemberg, Herr Lenz überbrachte die Grüße der Anstalt. In der Regel brauche man lange, bis man Ortsverband des THW werde. Diese Durststrecke sei in Weinsberg kurz gewesen. Obwohl schon vor Jahren das THW in Weinsberg gegründet werden sollte, habe sich eine Zeitlang nichts getan, bis plötzlich Hans Rupp einige Männer um sich scharen konnte, die sich mit viel Liebe und Opferbereitschaft dem THW widmen. Deshalb sei vor einigen Tagen auch ein Lastwagen für Geräte geliefert worden. Für Hochwasser, Explosionen und Katastrophen sei das THW eine Schutzorganisation mit Notversorgung. Hand­ werkliches Können, Freiwilligkeit und die Kameradschaft seien die Voraussetzungen für einen guten THW-Mann. BM Heim erklärte, er müsse den Dank mindern, der ihm gezollt worden sei. Er sei in Wirklichkeit ein Egoist, dem es nur darum gehe, alle notwendigen Schutzeinrichtungen in seiner Stadt zu haben, die man im Notfall brauche. Er beglückwünsche im besonderen Herrn StR Karl Rebmann, der vor genau 40 Jahren schon das goldene Abzeichen der damaligen Technischen Nothilfe erhalten hatte. Mit Überraschung wurde die Urkunde gelesen. BM Heim beglückwünschte den neuen Ortsverband des THW und seinen Ortsbeauftragten herzlich, auch im Namen der Freiw. Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der Landespolizei. Die Grüße des Landratsamts überbrachte Herr Reg. Oberinsp. Kienzle.

Inzwischen hatte sich die Freiwillige Feuerwehr in ihrem Unterrichtsraum versammelt. Auch ihr dankte BM Heim für Ihre Leistung. Er überreichte dem Feuerwehrmann Fritz Hägele anläßlich der Vollendung seiner 25j ährigen Dienstzeit das Geldgeschenk der Stadt mit herzlichen Dankesworten. Auch StR Rebmann, der Ehrenkommandant der Feuerwehr, aner­ kannte die Leistung seiner Wehr und freute sich darüber, daß das ausgefallene Tanklöschfahrzeug überraschend schnell ersetzt werden kannte.

Im kleinen Saal des Gasthauses zum Rebstock war das Rote Kreuz versammelt. Der Kreisbereitschaftsleiter Schröder und die Kreisbereitschaftsleiterin Mundbrod hatten bereits die Übung besprochen. Vom Gesundheitsamt Heilbronn hat Medizinalrat Dr. Hausberg seine fachlichen Ratschläge erteilt und BM Heim seine Freude über die begeisterte Dienstleistung aller Beteiligten ausgesprochen. Polizei-Oberkommissar Lang wünschte sich für die Zukunft eine bessere Koordinierung der gesamten Maßnahmen und die Zusammenfassung in einer Hand. Dies soll bei der nächsten Übung geschehen, deren Besprechung dann in der umgebauten Hildthalle stattfinden kann, wo dann auch noch gemeinsam die Kameradschaft aller zusammenwirkenden Organisationen gefeiert werden soll.


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