Als die ersten Helfer eintrafen, stellten diese eine ausreichende Beleuchtung des Außenbereiches sicher. Zeitgleich wurde ein Trupp zur Erkundung in das Gebäude geschickt. Da im oberen Teil des Gebäudes noch Personen vermutet wurden, suchte dieser Trupp zugleich nach einer geeigneten Stelle, um diese zu retten. Da das Treppenhaus eingestürzt war, mussten sich Helfer den Weg durch den Kühlbereich in das 1. Obergeschoss bahnen. Dazu wurden der Weg und der Arbeitsbereich mit Hilfe von Strahlern ausgeleuchtet.
Anschließend wurde mit dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) eine Arbeitsplattform gebaut, um den erforderlichen Wanddurchbruch durchzuführen. Mit Hilfe von einem Trennschleifer, eines Bohrhammers und Muskelkraft wurde die Öffnung erfolgreich hergestellt.
Kurz nach der Wandöffnung wurde eine verletzte Person gefunden. Diese wurde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von einem THW-Helfer erstversorgt, betreut und kurz befragt, ob Sie wisse, wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden. Unterdessen wurde ein weiterer Trupp zur Erkundung des 1. Obergeschoss losgeschickt. Da sich viele Türen im 1. Obergeschoss nicht mehr öffnen ließen, mussten diese z.T. mit Brecheisen oder Vorschlaghämmern aufgebrochen werden. Im Laufe der Übung wurden insgesamt 14 Verletze gefunden. Diese wurden mittels eines Flaschenzugs aus dem Obergeschoss gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.
Zur selben Zeit wurde durch den THW Ortsverband Widdern, mit Unterstützung des Ortsverbandes Pfedelbach und der Feuerwehr Weinsberg, die andere Gebäudeseite abgestützt. Dazu kam das sogenannte Abstützsystem Holz (ASH) zum Einsatz, das im OV Widdern stationiert ist. Aufgebaut wurde der sogenannte Stützbock, der bis zu 15 Meter in die Höhe reichen kann. Er besteht aus Bohlentreibladen, also Balken, die auf dem Boden liegen. Auf ihnen werden senkrecht stehende Streichbalken befestigt, es entsteht ein rechter Winkel. Um die Konstruktion zu stabilisieren, befestigen die Helferinnen und Helfer diagonal, zwischen Bohlentreibladen und Streichbalken, sogenannte Strebstützen, was dem Ganzen das Aussehen eines Dreiecks verleiht.
Um die Gefahr der eingesetzten Helfer zu verringern, wurde das Einsatzstellen-Sicherungs-System (ESS) zur Überwachung einsturzgefährdeter Objekte oder Gebäude zum Einsatz geberacht. Mit ihm lassen sich Bewegungen in beschädigten Gebäuden überwachen und so Gefahren für Rettungs-, Bergungs- oder Räumkräfte frühzeitig erkennen. Durch verschiedene Betriebsmodi ist das ESS flexibel in verschiedensten Einsatzszenarien und unterschiedlichen Gefährdungslagen einsetzbar.
Nach dem alle Aufgaben erfolgreich beendet wurden, wurde das verwendete Material zurückgebaut, auf den Fahrzeugen verlastet und die Übung beendet.
Im Übungseinsatz waren vom THW 53 Helfer aus den Ortsverbänden:
Zur Unterstützung waren die Feuerwehr Weinsberg sowie das DRK Weinsberg, DRK Wüstenrot und DRK Möckmühl an der Übung beteiligt.
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