Nachdem schon am vergangenen Montag die Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg und des THW Ortsverbandes Weinsberg eine gemeinsame Ausbildung abhielten, trafen sich am Samstag auch die aktiven Mitglieder beider Organisationen zu einem gemeinsamen Ausbildungsdienst und Erfahrungsaustausch.
Zu Beginn der Ausbildung um neun Uhr wurde den Kameraden der Feuerwehr und des THW in der Unterkunft des Technischen Hilfswerks Weinsberg eine Präsentation über die Organisation, Fachgruppen und den Fachberater vorgestellt. Dadurch konnten sich die Kameraden der Feuerwehr einen Eindruck über das THW als bundesweite Behörde machen, und der ein oder andere THW´ler selbst noch etwas Neues über seine Organisation mitnehmen.
Nach einer kleinen Pause zur Stärkung wurde im Hof des THW Weinsberg an zwei Stationen ein Teil der Tätigkeiten und Leistungen des THW gezeigt. Feuerwehrleute und THW Helfer, die in Gruppen eingeteilt wurden, übten wie man einen Verletzten über eine „Schiefe Ebene“ aus einem Gebäude rettet. Dabei werden mehrere Steckleiterteile ineinander gesteckt und so zu einer Art Rutsche verbunden. Durch Sichern der Leiterteile von unten und an den Leiterenden wird ein Durchbiegen oder Wegrutschen verhindert. Somit kann die verletzte Person in einem Schleifkorb sicher aus dem Gebäude gerettet werden.
Die Ortsverbände des THW verfügen mittlerweile über eine sehr umfangreiche Ausstattung des Einsatzgerüstsystems (EGS). Dadurch kann es auch Aufgabe sein, eine Hauswand gegen das Einstürzen oder Ausbrechen zu sichern. Auch diese Aufgabe wurde an einer zweiten Station mit den Kameraden der Feuerwehr und des THW geübt. Durch die Dreieckskonstruktion wird eine sehr hohe Stabilität und eine gute Verteilung der Druckkräfte erreicht. Das Abstützsystem, wie es die ehrenamtlichen Kameraden und Helfer errichteten, lässt sich beliebig weit und hoch ausbauen, wenn man den Platz und das Material zur Verfügung hat. Ein weiterer Vorteil des Systems ist, dass in sehr kurzer Zeit eine beschädigte Hauswand abgestützt und gesichert werden kann.
Ein weiterer Aufgabenpunkt war es, einen Einspannausleger aus einem simulierten Fenster herauszubauen. Im Einsatzfall kann das THW damit Material, aber auch Personen an der Hauswand heraufziehen und ablassen. Dabei werden zwei Stäbe des Einsatzgerüstsystems (EGS), die Vorher verbunden wurden, wie Bauspriesen zwischen Boden und Zimmerdecke „eingespannt“. Mittels einer Dreieckskonstruktion, die an den Spriesen befestigt wird, kann ein Ausleger gebaut werden, der zum Beispiel aus einem Fenster heraussteht.
So konnten sich die Kameraden der Feuerwehr an beiden Stationen auch einen praktischen Überblick über die Arbeitsweise und Tätigkeit des THW verschaffen. Nachdem das Material wieder auf den Fahrzeugen verladen war wurde der Ausbildungsdienst mit einem gemeinsamen Essen beendet.
Der weinsberger Feuerwehrkommandant Lajosch Miklosch bedankte sich im Anschluss für den gelungenen Dienst. „Man wolle die Zusammenarbeit auf jeden Fall ausbauen. Der Grundstein sei gelegt, es gelte jetzt nur noch solche Dienste regelmäßig zu veranstalten, um die Kooperation weiter auszubauen“, ließen beide Seiten verlauten.