Landkreis Heilbronn,

Katastrophenschutzübung bringt Kolonnen auf die Straße

Rund 180 Einsatzkräfte und 50 Fahrzeuge von verschiedenen Hilfsorganisationen und Feuerwehren nahmen am 26. Oktober an einer umfangreichen Katastrophenschutzübung im Landkreis Heilbronn teil. Organisiert vom Landratsamt Heilbronn, bot die Übung eine wertvolle Gelegenheit, das Fahren im geschlossenen Verband umzusetzen und die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen zu stärken.

Die Einsatzkräfte starteten zunächst in ihren jeweiligen Ortsverbänden und verlegten dann auf Anweisung des Führungsstabes zur Feuerwehr Ellbachtal. Dort erfolgte das Sammeln der Kräfte und die Bildung einer Kolonne unter Leitung des THW-Ortsverbands Weinsberg. Mit insgesamt 20 Einsatzkräften und 9 Fahrzeugen aus den THW-Ortsverbänden Weinsberg, Heilbronn und Widdern sowie über den Führungsstab des Landkreises koordiniert, startete die Kolonne in Richtung Neuenstadt. Parallel dazu übernahm das Erkundungs- und Lotsenfahrzeug (ErLo) eine eigenständige Aufgabe und verlegte von Ellbachtal nach Neuenstadt, um dort einen Lotsenpunkt in der Robert-Bosch-Straße einzurichten. Das ErLo-Team organisierte den Ein- und Ausfahrtsverkehr und führte die Einheiten anschließend weiter zum nächsten Ziel, dem Ortsverband Widdern. Diese Aufgabe erforderte hohe Flexibilität, da neben der THW-Kolonne auch weitere Einheiten den Lotsenpunkt passierten.

In Widdern führte die Kolonne einen technischen Halt durch, bei dem die Einsatzkräfte die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge überprüften. Hierbei wurden Fahrzeugteile wie die Bereifung und die "WOLKE"-Komponenten – also Wasser, Öl, Licht, Kraftstoff/Kühlung und Elektrik – sorgfältig kontrolliert. Nach diesem Check setzte die Kolonne ihre Fahrt nach Abstatt fort.

Am Feuerwehrhaus Abstatt hatten die Einsatzkräfte die Gelegenheit, sich mit anderen Organisationen auszutauschen und das Rollwagenkonzept der Feuerwehr Abstatt kennenzulernen – eine flexible Lösung für den schnellen Transport von Ausrüstungsmaterial, die speziell auf dynamische Einsatzlagen ausgelegt ist. Dieser Austausch förderte das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Einsatzkräfte und stärkte die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz.

Von Abstatt aus übergab der Ortsverband Weinsberg die Kolonnenführung an den Zugtrupp des Ortsverbands Heilbronn, der die weitere Fahrt nach Brackenheim koordinierte. Dort fand ein weiterer technischer Halt statt, bei dem die Fahrzeuge über einen mobilen Tankanhänger des Landkreises mit Kraftstoff versorgt wurden. Der letzte Abschnitt führte die Einsatzkräfte nach Bonfeld, wo die Übung mit einem gemeinsamen Essen ihren Abschluss fand. Hier reflektierten die Teilnehmer die Übung und tauschten wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen aus.

Das Technische Hilfswerk bedankt sich herzlich bei allen teilnehmenden Organisationen und insbesondere beim Landratsamt Heilbronn sowie der Übungsleitung unter Tim Zartmann für die hervorragende Organisation und Durchführung der Übung. Solche gemeinsamen Übungen sind unerlässlich, um im Ernstfall effektiv zusammenarbeiten zu können.

Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in zukünftige Planungen ein, um für mögliche Ernstfälle bestmöglich vorbereitet zu sein. Die Übung verdeutlicht die Bedeutung gemeinsamer Trainings für einen effektiven Bevölkerungsschutz und stärkt die Einsatzbereitschaft aller Beteiligten.

 

Besonderheiten des geschlossenen Verbandes

Ein geschlossener Verband – gekennzeichnet durch blaues Blinklicht und Flaggen – gilt im Straßenverkehr als ein einziges Fahrzeug. Dies ermöglicht es den Einsatzfahrzeugen, gemeinsam eine Kreuzung zu überqueren, solange das erste Fahrzeug bei Grün fährt. Zur eindeutigen Markierung tragen die Fahrzeuge auf der Fahrerseite blaue Flaggen; das letzte Fahrzeug der Kolonne trägt eine grüne Flagge. Solche Regelungen sind wichtig, um die Einheit des Verbandes zu gewährleisten und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu fördern.

 


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