Samstagmorgens um acht Uhr: Auf dem Akademiehof in Ludwigsburg treffen die ersten THW-Fahrzeuge ein. Eine kleine Gruppe THW-Helfer richtet eine Führungsstelle ein. Ihre Einsatzaufgabe heute ist die Koordinierung von 124 Einsatzkräften. Ab neun Uhr ist der gesamte Hof in blau. Verschiedene THW-Fahrzeuge, Aufsteller und zahlreiche Jugendliche sowie THW-Helferinnen und THW-Helfer tauchen am 13. Oktober den Platz in ihre Farbe. Hier findet die erste öffentliche Abnahme des Leistungsabzeichens der THW-Jugend in Baden-Württemberg statt.
An der THW-Führungsstelle herrscht Hochbetrieb. 12 Junghelferinnen und 38 Junghelfer aus zehn THW-Ortsverbänden (Achern, Backnang, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg, Mannheim, Rastatt, Reutlingen, Schorndorf, Weinsberg und Wertheim) melden sich hier an. Auf die Teilnehmer im Alter von 11 bis 17 Jahren warten die Prüfer, die einen theoretischen Teil, praktische Einzelaufgaben aus dem THW-Alltag und eine Gruppenaufgabe bereithalten.
Um zehn Uhr werden die Prüflinge und ihre Betreuer durch den Organisator der Prüfung Michael Bulling, den Jugendbetreuer des Ortsverbands Ludwigsburg, begrüßt. Auch der Landesbeauftragte für Baden-Württemberg Stephan Bröckmann und der Landesjugendleiter Alexander Schumann begrüßen die Prüflinge und wünschen ihnen viel Erfolg. Anschließend erklärt der Prüfungsleiter Sven Latki den Verlauf der Prüfung.
Los geht es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fragen rund um das THW. Es folgen verschiedene Einzelaufgaben: Stiche und Bunde, Umgang mit Leitern und Benennen von Holzbearbeitungswerkzeugen. Ist das geschafft, steht nur noch die Gruppenaufgabe zwischen dem Prüfling und dem Leistungsabzeichen in Bronze, dass 25 Prüflinge heute erreichen möchten. Die Teilnehmer haben die Aufgabe, einen Verletzten durch einen Hindernisparcour zu transportieren. Dabei machen es ihnen die Prüfer nicht leicht: Der Verletzte muss auf eine Trage gebunden und um Hindernisse herum, darüber und darunter durch transportiert werden. Selbst Treppen haben die Jugendlichen zu bewältigen, immer darauf bedacht, den Verletzten sicher und möglichst sanft vom Unfallort wegzubewegen. Die 22 Prüflinge, die das Leistungsabzeichen in Silber erhalten möchten, müssen zusätzliche Einzelaufgaben wie Karte lesen, Erste Hilfe und das Löschen einer Brandpuppe mit Hilfe einer Decke bewältigen. Drei Prüflinge legen heute bereits ihr Leistungsabzeichen in Gold ab. Es ist die erste Abnahme eines Leistungsabzeichens in Gold in Baden-Württemberg. Sie müssen sich, neben den Themen für Bronze und Silber, auch mit Dienststellungskennzeichen und Funkgeräten auskennen. Außerdem mussten sie im Vorfeld der Prüfungsabnahme ein Gemeinschaftsprojekt erarbeiten, welches sie nun vorstellen und erläutern müssen.
Um 12 Uhr werden alle Teilnehmer, Prüfer und Helfer durch den Ortsverband Ludwigsburg mit Gulaschsuppe versorgt. Das verschafft den Prüflingen eine kurze Pause.
Im Laufe des Tages finden sich verschiedene Gäste auf dem Platz ein. Neben MdL Dr. Hans-Ulrich Rülke von der FDP erkundigen sich auch Beobachter der Johanniter Unfallhilfe und der Feuerwehr über die Ausbildung der Junghelfer im THW. Auch der Vizepräsident der Landeshelfervereinigung Dr. Andreas Baumann, der Landessprecher Walter Nock, der stellvertretende Landessprecher Michael Hambsch und Mitarbeiter verschiedener Geschäftsstellen beobachten das Gelingen der Prüfung und den hohen Ausbildungsstand der jungen THWler.
Um 15:30 Uhr ist es für die Prüflinge geschafft. Jeder hat seine Aufgaben erledigt. Von den insgesamt 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dürfen schließlich 25 das Leistungsabzeichen in Bronze, 19 in Silber und 3 in Gold stolz entgegennehmen.
Das Technische Hilfswerk, Ortsverband Weinsberg gratuliert Felix Rank zum Leistungsabzeichen in Bronze, sowie Maximilian Weeber zum Leistungsabzeichen in Silber