Unfälle, bei denen die Einsatzfahrt eines Rettungsfahrzeuges Auslöser ist, sind nicht selten. Oftmals mit schweren Folgen, da die Einsatzfahrt unter Inanspruchnahme von Sonderrechten bei relativ hohen Geschwindigkeiten stattfindet. Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer, die die Situation beim Herannahen des Einsatzfahrzeugs nicht richtig einschätzen, führen zu solchen Unfällen. Auch Fehler der Fahrzeugführer der Einsatzfahrzeuge sind ein Thema.
Hier setzt das von der THW Geschäftsstelle Heilbronn organisierte Sicherheitstraining für die THW Kraftfahrer in Adelsheim an. In einem ersten Schritt für die Führerscheinbesitzer CE (LKW). Vom THW Ortsverband Weinsberg nehmen Sebastian Scholl, Burkhard Schuler und Fabian Thunert an der Schulung teil. Diese findet im THW Ortsverband Adelsheim statt, denn hier finden sich Ausbilder, die laut Berufskraftfahrerweiterbildungsgesetz Schulungen abhalten dürfen. Außerdem ist in der Nähe der ehemalige Truppenübungsplatz Walldürn, der als Übungsgelände geeignet ist.
Um 7:30Uhr treffen sich die Fahrer der verschiedenen THW Ortsverbände in Adelsheim. Es ist schon fast winterlich Kalt, so dass jeder froh ist, dass im Ausbildungssaal mit der Theorie begonnen wird. Eingeleitet wird die Ausbildung mit ein paar, teilweise sehr herben, Unfallbildern mit Rettungsfahrzeugen. Nach dem ersten Schock werden den Teilnehmern nochmals die Regeln für eine Einsatzfahrt verdeutlicht, die sie bereits beim Erwerb der THW Fahrerlaubnis gelernt hatten. Im weiteren Verlauf wird das Brems-, Kipp- und Schleuderverhalten von LKW dargestellt. Ebenso wird auf die korrekte Ladungssicherung hingewiesen, da eine Bewegung der Ladung, insbesondere beim Befahren von Kurven, das Fahrzeug schnell umkippen lässt.
Vor dem praktischen Teil steht die Abfahrtskontrolle auf dem Plan. Diese dient dazu Mängel, die einen Unfall begünstigen können, am Fahrzeug vor Antritt der Fahrt zu erkennen. Hierzu zählt insbesondere die Beleuchtungsanlage, Luftdruck und Zustand der Reifen, Wisch-Wasch-Anlage und Ladungssicherung. Außerdem werden hierbei zusätzlich noch fahrzeugrelevante Überprüfungen durchgeführt, wie z.B. Ölstand usw. Leider findet die Abfahrtskontrolle draußen statt, und hier ist es trotz fortgeschrittener Stunde immer noch sehr kalt. Aber es nutzt alles nichts, unter den Augen der Ausbilder müssen alle Punkte abgearbeitet werden.
Nach Abgabe der Prüflisten geht es los, worauf sich alle gefreut haben, fahren fahren fahren. Im geschlossenen Verband geht es in Richtung Truppenübungsplatz. Dort angekommen werden die Übungsaufgaben für den Tag vorgestellt. Schleudertraining, schnelles fahren, nein, gemütlich soll es zugehen. Warum wird schnell klar, als die Unfallzahlen vorgestellt werden, die beim Rangieren auf dem Hof oder engen Zufahrten passieren. Jeder Fahrer soll Eins werden mit seinem Fahrzeug. Darum steht alles auf dem Plan was kniffelig ist. Slalom fahren vorwärts und rückwärts mit Einweiser. Auf den Einweiser wird besonders Wert gelegt, da ein Großteil der Schäden beim Rückwärtsfahren ohne selbigen entsteht. Weitere Übungen sind: Rückwärtsfahren mit Zweiachsanhänger um die Ecke, Befahren von engen Gassen, Breitenschätzung eines später zu durchfahrenden Tores, Rückwärts einparken und der heiße Draht. Hier muss ein doppelgelenkiger Anhänger immer parallel zu einem Drahtseil geschoben werden. Bei Berührung ertönt ein Hubsignal. Am Ende ist klar, Eins werden mit so einem dicken Brummer erfordert Übung, Übung und nochmals Übung.