Seit Beginn des Einsatzes um Sturmtief „Bernd“ in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist das Technische Hilfswerk (THW) ununterbrochen im Einsatz. In der Spitze sind es pro Tag rund 2.000 Einsatzkräfte. Auch aus dem Ortsverband Weinsberg kommen 18 Helferinnen und Helfer. Ihr Einsatzschwerpunkt war die Stadt Sinzig.
„Die Aufgabenschwerpunkte verändern sich mit der zunehmenden Einsatzdauer“, erklärte vor wenigen Tagen im Katastrophengebiet THW-Präsident Gerd Friedsam, „Anfangs ging es vor allem um Menschenrettung, Pump- und Sicherungsarbeiten. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Infrastruktur in den besonders betroffenen Gebieten.“
Vielseitige Hilfe in der Stadt Sinzig
Zu den Örtlichkeiten, an denen das THW Hilfe leistet, zählt auch die Stadt Sinzig. Auch Sie wurde von dem schweren Hochwasser getroffen. Vor Ort waren bis zu fünf Einsatzkräfte aus Weinsberg. Einer von ihnen ist Christoph Kraus (Truppführer der Bergungsgruppe): „Unsere Aufgaben waren sehr abwechslungsreich. Ob es darum ging, die örtlichen Helfer und Einwohner mit Getränken und Schaufeln zu versorgen oder um die Stromversorgung zu überwachen, Öl und Benzin zu liefern.
Ein Einsatzschwerpunkt war das Ausleuchten der Einsatzstellen. So haben freiwillige Helfer die Räumlichkeiten einer Schule aufgeräumt und waren sehr dankbar, dass sie die Einsatzkräfte des THW mit Licht versorgten. Eine in Schieflage geratene Scheune konnten die THW-Helfer wieder einigermaßen ausrichten. Bei einem älteren Ehepaar pumpten sie das Wasser aus dem Keller und im Garten entfernten sie Treibholz.
THW-Helfer Marcel Herkner ist nach seiner Rückkehr aus dem Einsatzgebiet immer noch beeindruckt von der sehr guten Zusammenarbeit: „Egal ob Feuerwehr, Bundeswehr, Rotes Kreuz, Polizei oder die zahlreichen privaten Helfer – die Zusammenarbeit war hervorragend.“
Unterstützung im Bereitstellungsraum am Nürburgring
Eine logistische Mammutaufgabe leisten die Logistik-Spezialisten des THW beim Aufbau und Betrieb des Bereitstellungsraums unter anderem am Nürburgring. Hier sammelten sich ankommende Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Bundeswehr und Technischem Hilfswerk und werden an die verschiedenen Einsatzstellen entsandt. Neben der Verpflegung der Einsatzkräfte würden Übernachtungs- und Ruhemöglichkeiten sowie sanitäre Einrichtungen bereitgestellt.
Auch hier waren in Spitzenzeiten bis zu 11 Helfer und Helferinnen aus Weinsberg im Einsatz. Sie halfen sowohl bei der Zuweisung der Zelte für die Einsatzkräfte als auch beim Shuttle-Dienst, um Einsatzkräfte und Material an die jeweiligen Einsatzstellen zu bringen.
Dankbarkeit und Zusammenhalt in allen Reihen
„Egal wo oder wie lange jede Helferin und jeder Helfer eingesetzt wurde, jede Aufgabe, auch wenn sie noch so klein schien, ist ein Zahn im ganz großen Getriebe, der zur Bewältigung dieser Katastrophe beigetragen hat. Deshalb bin ich stolz auf meine Truppe“, zieht Weinsbergs Zugführer Jonas Koch nach 14 Einsatztagen Bilanz.
Marcel Herkner ist von der Dankbarkeit der Bevölkerung überwältigt: „Ich würde jederzeit wieder an so einem Einsatz unterstützen. Allein das Gefühl, der Bevölkerung zu helfen, gibt mir die Bestätigung, genau das Richtige in meiner Freizeit zu machen.“
Bei so einem mehrwöchigen Einsatz wird nicht nur den Helferinnen und Helfern einiges abverlangt. Dazu Ortsbeauftragte Verena Knapp: „Unser Dank gilt nicht nur unseren Einsatzkräften, die Familie und Beruf zurückgestellt haben, um schnellstmöglich den Menschen in der Not zu helfen. Sondern auch den Arbeitgeber. Sie haben kurzfristig auf die Arbeitskräfte verzichtet und die Hilfe für Notleidende ermöglicht. Ohne deren Unterstützung wären solche Einsätze nur schwer machbar. Vergessen möchten wir aber auch nicht die Familien, Freunden und Partnern, die hinter unseren Einsatzkräften stehen.“